Samstag, 30. Mai 2015

Message in a bottle


Alter Hut, trotzdem gut, von Heinrich Heine:

„Das Fräulein stand am Meere
und seufzet lang und bang
es rühret sie so sehre
der Sonnenuntergang.“

„Mein Fräulein! Sein sie munter
das ist ein altes Stück;
hier vorne geht sie unter
und kehret von hinten zurück.“














Ja so könnte ich hier romantisch an der Reling stehen, aber dafür sind wir nicht hier, jeden Tag hält hier ein Wissenschaftler einen Vortrag über die laufende Arbeit und so sind alle mit im Boot was die anderen gerade machen. 
Also Schluss mit der Rührung, denn der Ozean wird langsam sauer !
Die Menschheit produziert durch Verbrennung von fossilen Rohstoffen Unmengen an Co2, das als Treibhausgas in der Atmosphäre zur Erwärmung führt. Der Ozean nimmt eine ganze Menge Co2 auf, er ist damit ein guter Puffer, aber wie lange noch?

Im Labor der Kohlenstoffgruppe sieht es so aus:













Vindtagerät













Sommagerät

An diesen Geräten werden Wasserproben aus unterschiedlichen Tiefen auf den gelösten anorganischen Kohlenstoff im Meer untersucht. Außerdem wird die Säureaufnahme (TA = total alcalinity) bestimmt. Da es Vergleichswerte von einer Expedition 1981 an vergleichbaren Positionen gibt, ist ganz klar heute eine vermehrte Aufnahme von Kohlenstoff zu sehen. Besonders an der Oberfläche, aber es wurden bis 500 m Tiefe  erhöhte Werte gemessen. 

Das Wasser ist unterschiedlich aufnahmefähig für CO2 je nach dem Partialdruck der Gase an der Grenzfläche zwischen Wasser und Atmosphäre. CO2 reagiert mit Wasser zu Kohlensäure, was zur Versauerung der Ozeane führt.
Besonders die kalkbildenden Lebewesen haben im sauren Umfeld Schwierigkeiten Gehäuse aufzubauen. Das hat wiederum Folgen für die Nahrungskette...

Statt Gedicht dann wohl doch eher ein Song von Police (1979):„message in a bottle“

„i’ll send an SOS to the world
I hope that someone gets my
message in the bottle....“
















Warum ich an Bord bin:
Als Künstlerin, aber auch ehemalige Ozeanographin bin ich auf dem Forschungsschiff „Meteor“ und möchte diese Fahrt dazu nutzen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Kunst zu arbeiten.
Die Forschungsfahrt findet im Rahmen des DFG (Deutsche Forschungsgesellschaft) Sonderforschungsbereichs (SFB) 754 „Klima-Biogeochemische Wechselwirkungen im Tropischen Ozean“ statt. Beteiligt sind hauptsächlich Wissenschaftler des GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. 


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