Mittwoch, 27. Mai 2015

Damit keiner den Anschluss verliert:







Damit keiner den Anschluss verliert:















Es geht ja bei unserer Forschungsfahrt mit der Meteor um die genaue Untersuchung der Sauerstoffminimumzone ( oxygen minimum zone =OMZ) , eines Bereiches im tropischen Atlantik, in dem der gelöste Sauerstoff im Wasser knapp wird. Solche Zonen kommen besonders auch im östlichen Pazifik und nördlichen Indischen Ozean vor.










Quelle: Geomar
Blau und Pink zeigen Gebiete mit wenig Sauerstoff.

Sauerstoff im Meer

Die Meeresalgen können wie alle Pflanzen per Photosynthese aus anorganischen Stoffen wie Co2 und Wasser Biomasse bilden, bei diesem Prozess entsteht Sauerstoff. Die Fische oder auch wir Menschen konsumieren Biomasse, dabei wird Sauerstoff verbraucht.











Foto: M. Visbeck

Die Algen und Bakterien im Meer sind hochproduktiv und erzeugen so viel Sauerstoff wie ungefähr alle Landpflanzen zusammen.
Das Dumme ist nur, dass dies nur für die oberste Wasserschicht gilt, denn Pflanzen brauchen Licht. Die oberste Schicht im Meer ist bis ca 100 m Tiefe durch Wind und Strömungen gut durchmischt und reich an Sauerstoff. Überflüssiger Sauerstoff entweicht in die Atmosphäre. Unter der Oberflächenschicht im Meer kommt eine ganz stabile Dichteschichtung, die wie eine Grenze wirkt. Darunter ist der Sauerstoff  schnell durch tierisches Plankton und Fische aufgebraucht. ( Nein, Helene Fischer mit „atemlos“ hat damit nichts zu tun...)  
Die OMZ liegt im östlichen tropischen Atlantik zwischen 300 und 500 m und wird auch, so wie es aussieht, mit der Zeit immer größer. Kann man Vorhersagen für die Zukunft treffen? Ist denn kein Sauerstofflieferant in Sicht? Wie funktioniert eine mögliche Belüftung und Zumischung?















Das sind nur einige Fragen, die im SFB 475 geklärt werden sollen. Durch frühere Fahrten gibt es Hinweise auf Beteiligung kleiner Wirbel und ostwärts ziehender Strömungen. Wir sind schon durch zwei Wirbel gefahren, der eine hatte sauerstoffarmes Wasser im Inneren, der andere sauerstoffreiches.  











Quelle: Geomar

In diesem Bild sieht man den Sauerstoffgehalt in 500 m Tiefe im Atlantik (in µMol/Kg) Rot ist sauerstoffreich, Gelb sauerstoffärmer, man sieht deutlich Verwirbelungen.
Übrigens haben wir hier auch schon in 70 m Wassertiefe sehr sauerstoffarmes Wasser gefunden. Je weiter wir Richtung Osten nach Westafrika fahren, je ausgeprägter ist die OMZ. Sauerstofflieferanten in der Tiefe können Wassermassen auf der Durchreise sein, die einmal an der Oberfläche waren und dann in die Tiefe gesackt sind. Wir treffen hier zum Beispiel in 800 m Tiefe auf das Antarktische Zwischenwasser. Ganz unten bei 4000 m liegt das Tiefenwasser aus der Labradorsee.
In diesem Bild sieht man den Sauerstoffgehalt in 500 m Tiefe im Atlantik (in µMol/Kg) Rot ist sauerstoffreich, Gelb sauerstoffärmer, man sieht deutlich Verwirbelungen. 

Messung von Sauerstoff













Wir messen hier mit allen Arten von Sauerstoffsensoren, aber nichts ist so genau wie die gute alte Titrationsmethode von Opa Winkler, hier ein Blick ins Sauerstofflabor:

































2 Kommentare:

  1. Super erklärt was da so los ist unter Wasser. Kann nicht jeder. Danke für deinen Blog!

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  2. Super erklärt was da so los ist unter Wasser. Kann nicht jeder. Danke für deinen Blog!

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