Es geht ja bei unserer Forschungsfahrt mit der Meteor um die genaue Untersuchung der Sauerstoffminimumzone ( oxygen minimum zone =OMZ) , eines Bereiches im tropischen Atlantik, in dem der gelöste Sauerstoff im Wasser knapp wird. Solche Zonen kommen besonders auch im östlichen Pazifik und nördlichen Indischen Ozean vor.
Quelle:
Geomar
Blau
und Pink zeigen Gebiete mit wenig Sauerstoff.
Sauerstoff
im Meer
Die
Meeresalgen können wie alle Pflanzen per Photosynthese aus anorganischen
Stoffen wie Co2 und Wasser Biomasse bilden, bei diesem Prozess entsteht
Sauerstoff. Die Fische oder auch wir Menschen konsumieren Biomasse, dabei wird
Sauerstoff verbraucht.
Foto: M. Visbeck
Die
Algen und Bakterien im Meer sind hochproduktiv und erzeugen so viel Sauerstoff
wie ungefähr alle Landpflanzen zusammen.
Das
Dumme ist nur, dass dies nur für die oberste Wasserschicht gilt, denn Pflanzen
brauchen Licht. Die oberste Schicht im Meer ist bis ca 100 m Tiefe durch Wind
und Strömungen gut durchmischt und reich an Sauerstoff. Überflüssiger
Sauerstoff entweicht in die Atmosphäre. Unter der Oberflächenschicht im Meer kommt
eine ganz stabile Dichteschichtung, die wie eine Grenze wirkt. Darunter ist der
Sauerstoff schnell durch tierisches
Plankton und Fische aufgebraucht. ( Nein, Helene Fischer mit „atemlos“ hat
damit nichts zu tun...)
Die OMZ liegt im
östlichen tropischen Atlantik zwischen 300 und 500 m und wird auch, so wie es
aussieht, mit der Zeit immer größer. Kann man Vorhersagen für die Zukunft
treffen? Ist denn kein Sauerstofflieferant in Sicht? Wie funktioniert eine
mögliche Belüftung und Zumischung?
Das
sind nur einige Fragen, die im SFB 475 geklärt werden sollen. Durch
frühere Fahrten gibt es Hinweise auf Beteiligung kleiner Wirbel und ostwärts
ziehender Strömungen. Wir sind schon durch zwei Wirbel gefahren, der eine hatte
sauerstoffarmes Wasser im Inneren, der andere sauerstoffreiches.
Quelle: Geomar
Quelle: Geomar
In diesem Bild sieht man den
Sauerstoffgehalt in 500 m Tiefe im Atlantik (in µMol/Kg) Rot ist
sauerstoffreich, Gelb sauerstoffärmer, man sieht deutlich Verwirbelungen.
Übrigens
haben wir hier auch schon in 70 m Wassertiefe sehr sauerstoffarmes Wasser gefunden.
Je weiter wir Richtung Osten nach Westafrika fahren, je ausgeprägter ist die
OMZ. Sauerstofflieferanten in der Tiefe können Wassermassen auf der Durchreise
sein, die einmal an der Oberfläche waren und dann in die Tiefe gesackt sind.
Wir treffen hier zum Beispiel in 800 m Tiefe auf das Antarktische
Zwischenwasser. Ganz unten bei 4000 m liegt das Tiefenwasser aus der
Labradorsee.
In diesem Bild sieht man den
Sauerstoffgehalt in 500 m Tiefe im Atlantik (in µMol/Kg) Rot ist
sauerstoffreich, Gelb sauerstoffärmer, man sieht deutlich Verwirbelungen.
Messung
von Sauerstoff
Wir
messen hier mit allen Arten von Sauerstoffsensoren, aber nichts ist so genau
wie die
gute alte Titrationsmethode von Opa Winkler, hier ein Blick ins
Sauerstofflabor:
Super erklärt was da so los ist unter Wasser. Kann nicht jeder. Danke für deinen Blog!
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